Pusteblume
Wie schön ist es doch, wenn der Frühsommer naht und die Blumenwiesen in eine bunte Farbenpracht getaucht werden! Absoluter Spitzenreiter dabei ist der Löwenzahn, der als robuste Pflanze in fast jedem Garten zu finden ist. Das bei den Kindern als „Pusteblume“ beliebte Gewächs ist jedoch ein uraltes und mystisches Kraut aus der weißen Magie! Die wenigsten Menschen wissen dies und deshalb möchte ich Ihnen diese für alle Menschen auf der nördlichen Halbkugel zur Verfügung stehende Pflanze in ihrer magischen Bedeutung näher vorstellen! Der Name „Taraxacum“ findet seinen Ursprung im arabischen und griechischen Raum. Bereits im zehnten Jahrhundert nach Christi Geburt wird seine wunderbare Heilwirkung schriftlich erwähnt! Die landläufig eher als Unkraut bezeichnete Pflanze ist ein wahrer „Tausendsassa“ in der Naturheilkunde. Dies wussten die Ärzte der Antike und schrieben ganze Abhandlungen über den gelb blühenden Löwenzahn. "Warum eigentlich Löwenzahn?“ werden Sie sich fragen. Ganz einfach - weil die gezackten Blätter an das scharfe Gebiss eines Löwen erinnern! Interessanterweise erhielt er diesen Namen in fast allen Ländern und nur in der volkstümlichen Ausdrucksweise nannte man ihn von Region zu Region anders. Bei den Männern galt er Jahrhunderte lang als „Pissbloem“ weil er bei Nieren- und Blasenleiden eine harntreibende Wirkung hat und deshalb in alten Kräuterbüchern auch als „Herba urinaria“ gelistet wird. In den Analogielehren wird seine gelbe Farbe mit der Galle und Leber in Verbindung gebracht und war im Mittelalter eines der wenigen Mittel bei Gelbsucht. Doch nicht nur die Blüten der Pflanze, sondern auch die Stängel bergen einen besonderen Saft in sich. So soll diese Flüssigkeit bei abnehmendem Mond auf Warzen aufgetragen, diese schon nach kurzer Zeit verschwinden lassen. Doch Vorsicht - der Saft der Stängel ist giftig und sollte nicht innerlich angewandt werden! Grade die im Frühjahr geernteten Blüten nutzte man in früherer Zeit als blutreinigendes Mittel. Vielen Heilpraktikern ist diese Eigenschaft des Löwenzahns noch heutzutage ein Begriff! Aus den Wurzeln kann man wunderbare Tinkturen gegen Rheuma, Verspannungen und Gicht herstellen und im Krieg wurde daraus, nachdem man die Wurzel getrocknet und geröstet hatte, sogar ein Kaffeeersatz! Hierzulande kennen viele noch den „Löwenzahnhonig“, wobei der Name etwas verwirrt, denn ein richtiger Honig, der von Bienen produziert wird, ist es ja nicht. Aus den Blüten lässt sich dieser ganz leicht herstellen und schmeckt süßen Schleckermäulchen bestimmt ganz hervorragend! Die frischen Blätter kennen in ländlichen Gegenden noch einige Menschen als „Kettensalat“. Viele Vitalstoffe sind im Frühjahr darin enthalten und können bei sparsamem Genuss unseren Mittagstisch bereichern. Ob als Tee, Tinktur, Wein oder Honig, es gibt unzählige Rezepturen und Anwendungsmöglichkeiten rund um den Löwenzahn.